World Sailing Sicherheitstraining in Elsfleth 2024

 

Am 2. und 3. November 2024 nahmen Thomas, Jörg und Jürgen L. an dem World Sailing Sicherheitstraining in Elsfleth bei Bremen teil.

Dieses Training ist ausgelegt für alle, die Offshore unterwegs sind. Arbeiter auf Bohrinseln oder Windkraftanlagen oder Regattateilnehmer müssen diesen Kurs absolvieren.

Wir nahmen an der Ausbildung teil, weil wir wissen wollten, was auf uns zukommt, wenn der Fall eintritt, der eigentlich nicht eintreten darf. Es warteten also spannende Themen auf uns.

Im theoretischen Teil gab es verschiedene Vorträge zur Ausrüstung, von der Rettungsweste, Rettungsinsel ... bis zum Sturmsegel etc.

Der Kurs dient vor allem der mentalen Vorbereitung auf verschiedene Notfälle.

Was ist zu tun, wenn ein Crewmitglied über Bord geht und wie bekommt man es wieder an Deck?

Was muss bei Feuer an Bord unternommen werden, was, wenn ein Crewmitglied schwer verletzt ist und vieles mehr.

Im Praxisteil zündete jeder von uns eine Handfackel und erlebte das gnadenlos helle Signal und seine Hitze.

Wir löschten ein Gasfeuer und erlebten die brachiale Wirkung einer Fettexplosion und die Explosion einer erhitzten Deodose.

Das Löschen einer brennenden Person übten wir an einer Holzpuppe.

In einer ausgedienten Jolle mit Kabine, die von außen mit Wasser beaufschlagt wurde, dichteten wir vorbereitete Lecks mit Gummi, Holzbrettern und Vierkanthölzern ab.

Im Erste-Hilfe-Kurs überraschte uns die Ausbilderin mit einem inszenierten, offenen Armbruch eines entsprechend präparierten Teilnehmers, den wir völlig unvorbereitet versorgen mussten.

Natürlich machten wir dabei einige Fehler, auf die uns die Ausbilderin hinwies. 

Das Highlight des Trainings war die über 2 Stunden dauernde Übung im Wellenbad, in dem Sturm, Kreuzsee, Dunkelheit, Blitz und Donner, sowie Regen und Helikopterabwind simuliert werden kann.

Mit Vollzeug sprangen wir ins Wasser, dabei öffneten sich die Rettungswesten. Zuerst sollten wir uns an die Situation im Wasser mit der Weste gewöhnen.

Dann wurden wir vom Skipper (Thomas)  angewiesen eine Raupe zu bilden.

Dabei schlingt man seine Beine von hinten um die Hüften der Person vor einem und hat so die Hände frei, um auf Kommando eine organisierte und zielgerichtete Ruderbewegung mit allen andern Teilnehmern durchführen zu können. Danach bildeten wir einen Kreis, indem wir uns gegenseitig mit den Armen einhakten. 

Das alles fand zuerst ohne Wind und Welle statt.

Als die Anlage dann angeschaltet wurde, änderte sich unsere Welt schlagartig. Wir wurden von den Wellen herumgeschubst, der 6 C° kalte Regen nahm uns die Sicht, das Atmen fiel schwer und natürlich schluckten wir ein Menge Wasser. Eine große Herausforderung war es, den Überblick zu behalten und den Kommandos des Skippers Folge zu leisten, sofern man diese bei dem Lärm überhaupt gehört hat. Man war vor allem mit sich selbst beschäftigt.

Doch mit Hilfe der Froschmänner, die zu unserer Sicherheit im Wasser ständig an unserer Seite waren, kam wieder Ordnung in die Aktivität.

Strampeln erzeugt eine Gischt, die vom Helikopterpiloten besser gesehen werden kann als der bloße Kreis.

Jeder aus der Gruppe musste sich nacheinander auf den Weg zur 12-Mann-Rettungsinsel machen, um diese umzudrehen. Die anderen harrten zusammen im Kreis etwa 45 min aus, bis alle einmal an der Reihe waren.

Der Skipper klettert als erster in die Insel und hilft den anderen an Bord. 

Als alle an Bord waren und das Verdeck der Insel geschlossen war, drehten die Übungsleiter die Anlage noch mal richtig auf.

Die Helikopterrettung wurde simuliert durch einen Ventilator und einem Kran an der Decke, an dem eine Rettungsschlaufe zur Insel heruntergelassen wurde. Die Dunkelheit durchbrach nur der Lichtstrahl des "Helikopters", in dessen Schein jeder Teilnehmer abgeborgen wurde.

Zum  Abschluss mussten wir noch einmal ins Wasser springen, quer durchs Becken schwimmen und an einer Rettungsleiter eine 4 m hohe "Schiffsbordwand" hochklettern.

Für jemanden, der sich mit einem Boot nicht in unmittelbarer Küstennähe bewegen will ist dieses Training eine wirklich gute mentale Vorbereitung auf Situationen, die sich nie ereignen sollten.

Bericht: Jürgen Löckelt 17.11.2024

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.